Kenne deinen inneren Wert
Als Schauspielerin ist es nicht immer leicht, sich und seine Arbeit selbst zu wertschätzen und angemessen zu honorieren. In meinem Beruf bin ich leider sehr viel von äußeren Faktoren abhängig, die ich nicht selbst bestimmen kann. Natürlich ist es meine Aufgabe dafür zu sorgen, dass meine Profile in den einschlägigen Schauspieldatenbanken immer auf dem neusten Stand sind, ich regelmäßig neue Fotos machen lasse und mein Netzwerk ausbaue und Akquise betreibe. Aber ob ich von Caster*innen gesehen und für Projekte vorgeschlagen werde, und falls ja, ob die zuständigen Redakteure und Produzenten sich dann für mich entscheiden, liegt außerhalb meiner Reichweite. Dies sorgt dafür, dass man sich oft hilflos und ohnmächtig fühlt und seinen Wert davon abhängig macht, ob gerade viele Anfragen ins Haus flattern, oder nicht. Und dann bedeutet eine Einladung zum Casting noch längst nicht, dass man die Rolle auch bekommt. Falls man sie bekommt, fühl man sich plötzlich wertvoll und wertgeschätzt. Und wenn nicht, dann sinkt das Ego in den Keller und das Gegenteil tritt ein; man fühlt sich wertlos. Und darin liegt der große Fehler: Man macht sich und seinen inneren Wert von äußeren Umständen abhängig, die rein gar nichts mit einem selbst zu tun haben. Dabei vergisst man, dass der eigene Wert keine Aktie an der Börse ist, die je nach Kurs, steht und fällt. Das, was jeden einzelnen von uns ausmacht, unser wahrer Kern, der ganz tief in uns ruht, dieser Kern bleibt unverändert und schwankt nicht. Egal, ob es beruflich gerade gut läuft, oder nicht.
Um mir dies immer wieder vor Augen zu halten, ist Yoga für mich zu einem wichtigen Bestandteil meines Lebens geworden. Auf der Matte kenne ich meinen inneren Wert. Dort fühle ich mich immer wieder tief mit mir verbunden und zweifle nicht an mir.